Meine Vorstandskollegen von RJL und ich dürfen auf ein herausforderndes und interessantes Halbjahr zurückblicken. Konnten wir doch diverse Themen angehen und auch im Interesse der Jägerschaft umsetzen. Doch schon füllt sich die Pendenzenliste wieder mit neuen Aufgaben, Herausforderungen und Projekten.
Ein persönlicher Gedanke, der im eigentlichen Sinn auch auf uns Jägerinnen und Jäger übertragen werden kann;
Wie wichtig ist Optimismus in unserem Leben? Nehmen wir diese Wichtigkeit ernst genug? Ich halte Optimismus in der Wirtschaft, im Gesellschaftsleben für ungeheuer wichtig! Um Veränderung zuzulassen und willens zu sein, kalkulierte Risiken für eine potenzielle, immer auch ungewisse Belohnung einzugehen, bedarf es einer Überzeugung, dass du die Dinge zum Besseren wenden kannst und dass die Welt dich belohnen wird, wenn du die richtigen Entscheidungen triffst. Das bedeutet nicht, dass man immer erfolgreich sein wird und es keine Gefahren gibt. Um aber bereit zu sein, auf etwas Langfristiges hinzuarbeiten, darf dies nicht hoffnungslos erscheinen. Du musst daran glauben, dass du es schaffen kannst. Nur derjenige, der an die Zukunft glaubt ist auch bereit, in sie zu investieren. „Die Vorstellungen, die wir über unsere Zukunft haben, zeichnen unseren Weg vor“, sagte mal Douglas Adams. Wir wollen daher „auf das blicken, was wir erreichen wollen, und nicht auf die Angst davor, dass es letztlich anders kommen könnte“.
Jagdbetriebsvorschriften: Sie als Jägerin oder Jäger haben sicher mit Überraschung zur Kenntnis genommen, dass im Jagdjahr 2019/20 auf die Bejagung des Feldhasen im Sinne eines Moratoriums verzichtet wird. Lassen Sie mich erklären, warum wir die Jägerschaft nicht offensiv orientiert haben und warum wir diese Massnahmen gemeinsam mit dem LAWA umsetzen. Die Jagdbetriebsvorschriften werden wohl in gemeinschaftlicher, kooperativer Zusammenarbeit diskutiert und erarbeitet. Die definitive Entscheidung, Umsetzung, Kommunikation und Publikation erfolgt ausschliesslich durch das LAWA. Wir dürfen und können die Jägerschaft erst nach der Publikation der Jagdbetriebsvorschriften über Änderungen und Neuerungen informieren. Warum die Zustimmung von RJL zum Moratorium der Hasenjagd im Jagdjahr 2019/20? Im Kanton Luzern ist seit geraumer Zeit bekannt, dass die Hasenpopulation markant rückläufig ist. Dies hat grossmehrheitlich die Jagdgesellschaften bereits heute dazu bewogen, die Jagd auf den Hasen einzustellen oder den Feldhasen zu schonen – im ganzen Kanton Luzern wurden im Jagdjahr 2018/19 lediglich 10 Hasen jagdlich erlegt. Es ist RJL bewusst, dass in gewissen Berggebieten wie am Pilatus über das Entlebuch bis hin zur Bernergrenze die Hasenpopulation auch zugenommen hat. Die Dezimierung der Hasen erfolgt nicht nur durch die Jägerschaft allein, sondern auch durch andere Einflussfaktoren wie z.B. die Hasenpest (Tularämie), die Landwirtschaft über Düngemittel und Pestizide, die Industrialisierung der Bodenbewirtschaftung, aus Fallwild im Strassenverkehr oder die grosse Zunahme der Greifvögel. In sehr vielen Luzerner Gemeinden sind Gesuche zu Hasenförderungsprogrammen mit Kultur „Getreide in weiter Reihe“ eingegangen und die Fördermittel der Landwirtschaft werden nur gesprochen, wenn gleichzeitig eine Schonung des Feldhasen durch die Jagd erfolgt. All diese Fördermassnahmen zu Gunsten einer breiteren Feldhasenpopulation will RJL unterstützen und einen Beitrag der Jägerschaft zu diesen Programmen, der Feldhasenförderung und der Unterstützung der Landwirtschaft leisten.
Ein wichtiger Hinweis: Unser Kantonales Jagdgesetz lässt die Bejagung des Feldhasen nach wie vor zu. Ein Bejagungsverbot kann nur mit einer Gesetzesänderung durchgesetzt werden. Dies ist aber in keiner Art und Weise die Absicht von RJL. Es ist in den Jagdbetriebsvorschriften klar schriftlich festgehalten - und das gilt für alle aufgenommenen und jagdlich definierten Wildarten, nicht nur für den Feldhasen - dass diese Vorschriften jedes Jahr in Zusammenarbeit mit LAWA und RJL neu erarbeitet und am «Runden Tisch» besprochen werden.
Geschätzte Jägerinnen und Jäger; RJL ist sich bewusst, dass diese Massnahme zum Moratorium der Feldhasenjagd nicht bei allen auf offene Ohren stösst und auch eine gewisse „Angst schürt“, dass die Hasenjagd im Kanton Luzern dadurch gänzlich abgeschafft werden könnte oder wird. Wir versichern Ihnen, dass dem nicht so ist. Wir Jägerinnen und Jäger können aber mit der Unterstützung dieses Moratoriums in den nächsten Jahren einen wesentlichen Beitrag an die Artenvielfalt leisten, die Entwicklung der Population so konkret verfolgen, der Landwirtschaft eine zusätzliche Unterstützung bieten und aus den Ergebnissen auch Massnahmen z.B. gegen die weiter stark aufkommende Population der Greifvögel verlangen oder die Verbreiterung landwirtschaftlich geeigneter Flächen für den Feldhasen einfordern. Dies alles können wir nur erwirken, wenn wir konkrete Fakten, Daten und verlässliche Zahlen gemeinsam erarbeiten, die aus dem Moratorium der Feldhasenjagd hervorgehen.
Wir möchten Ihnen, geschätzte Jägerinnen und Jäger, unseren Weidmannsdank für Ihr Verständnis aus unserer Unterstützung des Moratoriums aussprechen.
Information aus dem LAWA – Personelles: Am 01. Mai 2019 hat Herr Hans Dieter Hess sein Amt als Dienststellenleiter beim LAWA angetreten (Nachfolger von Christoph Böbner). Wir heissen Hans Dieter Hess von der Seite der Jägerschaft herzlich willkommen und freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit. Wir sind heute mit den Verantwortlichen des LAWA’s, sehr erfolgreich gemeinsam unterwegs. Wir sind überzeugt, dass wir dies auch unter der neuen Leitung der Dienststelle sein werden.
Information zur vergangenen Delegiertenversammlung JagdSchweiz: Die Delegiertenversammlung JagdSchweiz 2019 fand am Samstag 22. Juni 2019 auf dem Stanserhorn statt. Dabei standen zwei wichtige Geschäfte und Informationen an, wie z.B. Wahl Präsident JagdSchweiz und neuer Vorstandsmitglieder, sowie die Revision der Statuten JagdSchweiz. Gleichzeitig erfolgte die Information zur Teilrevision Jagdgesetz auf Bundesebene.
Als neuer Präsident JagdSchweiz wurde Herr Dr. Anton Merkle gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder Vizepräsident Herr Nationalrat Fabio Regazzi, Herr Urs Liniger und Herr Pascal Pittet wurden neu in den Vorstand JagdSchweiz gewählt.
Revierjagd Luzern hatte im Vorfeld die Möglichkeit erhalten, wie sämtliche Verbände im Übrigen auch, für die obengenannten Funktionen Kandidaten zu nominieren. Nach intensiv geführten Diskussionen, über eine längere Zeit, mit verschiedenen möglichen Kandidaten aus dem Vorstand und der Basis, wurde aufgrund diverser begründeter Absagen auf eine Nennung von Kandidaten verzichtet. Revierjagd Luzern ist damit im Vorstand JagdSchweiz leider nicht mehr vertreten, was nicht nur wir, sondern auch JagdSchweiz sehr bedauert. Wir müssen uns bei künftigen Vakanzen aktiv wieder in die Wahlgeschäfte einbringen. Revierjagd Luzern ist ein wesentlicher und zentraler Bestandteil von JagdSchweiz und unsere Stimme muss direkt im Vorstand gehört werden.
Die Statutenrevision führte im Vorfeld zu einigen, grundsätzlichen Diskussionen. Vor allem Revierjagd Luzern hat sich hier direkt eingebracht und diverse Anträge zu Handen der Delegiertenversammlung gestellt. Die Anträge, die RJL konkret und mit Blick auf die nachhaltige Führung des Verbandes formulierte, wurden zum grössten Teil gutgeheissen. Das zeigt einmal mehr, dass wir uns mit den laufenden Anforderungen kritisch auseinandersetzen und konstruktiv einbringen müssen. Im Übrigen wurde unsere Arbeit und Antragstellung vom Vorstand JagdSchweiz und den anwesenden Verbänden von JagdSchweiz begrüsst und sehr geschätzt. RJL ist aktiv engagiert und nicht nur zum «Abnicken» der Anträge Mitglied bei JagdSchweiz. RJL ist auch einer der grössten Beitragszahler.
Die Teilrevision Jagdgesetz auf Bundesebene wird mit grösster Wahrscheinlichkeit eine grosse Herausforderung für die gesamte Jägerschaft, aber auch für die nichtjagende Bevölkerung. Man geht davon aus, dass das Referendum ergriffen wird. Das hat zur Folge, dass wir mit unserer Stimme bei der nationalen Abstimmung unser Votum abgeben können. Es wird wichtig sein, dass unter den Jägerinnen und Jäger Einigkeit herrscht und wir uns nicht gegenseitig das Leben schwer machen. Am Schluss jagen wir alle, gemeinsam. Wenn auch mit unterschiedlichen Jagdarten. Die Zielsetzung ist aber immer die Gleiche; Wir hegen und pflegen unser Wild.
Öffentlichkeitsarbeit wie z.B. unsere LUGA 2020 hat einen noch bedeutenderen Stellenwert erhalten. Darum ist es wichtig, dass wir Jägerinnen und Jäger solche Öffentlichkeitsarbeiten durch unsere positive Präsenz und aktive Mithilfe unterstützen – es braucht jede Jägerin und jeden Jäger, aber auch die nichtjagende Bevölkerung, die uns gut gesinnt ist.
In Bearbeitung: Die Umsetzung des Sponsoring-Konzeptes für die Nachhaltigkeit der RJL Finanzen ist soweit verabschiedet und geht nun in die Umsetzung. Weiter stehen an:
Diverse Öffentlichkeitsarbeiten, Vorbereitung der Klausur 2019 für den Vorstand RJL, und die Sektionsversammlungen 2020. Laufend sind wir natürlich mit der Vorbereitung der LUGA 2020 beschäftigt.
Der vertiefte Austausch mit dem Jagdverband Aargau hat stattgefunden. Gemeinsam wollen wir in verschiedenen Themenbereichen aktiv zusammenarbeiten.
Es stehen Themen wie gemeinsame Weiterbildungen, Drohnensuche Rehkitzrettung / Erfahrungen AJV, aber auch das gegenseitige Kennenlernen an. In Zusammenarbeit mit dem LAWA werden Themen zu Aus- und Weiterbildung, Planungsbericht Biodiversität für den Kanton Luzern, die Umsetzung der Vereinfachung zur Jagdpassbestellung und weitere gemeinsame Themen offen. Die Besetzung verschiedener RJL Ressortvakanzen in Aus- und Weiterbildung, Wild- und Lebensräume erfordern konkrete Anforderungsprofile. Für das Bläserwesen konnten wir einen absoluten Spezialisten und versierten Kenner der Luzerner Jagdhornbläserszene gewinnen. Mit Kurt Gabriel, Sempach, haben wir musikalisch und persönlich einen Mann gewinnen können, der uns im Bläserwesen sicher weiterbringen wird. Das ständige Arbeiten an der internen und externen Kommunikation ist ein Bedürfnis intern und extern geworden.
Ich will die Gelegenheit nutzen und Ihnen liebe Jägerinnen und Jäger meinen grossen Weidmannsdank aussprechen. Der Weidmannsdank gilt Ihnen für das Vertrauen, das Sie meinen Vorstandkameraden und mir entgegenbringen, die Unterstützung die Sie aktiv in unseren Verband einbringen und die Solidarität mit unserer Jägerschaft, die Sie mit Ihrem Auftritt RJL entgegenbringen.
Haben Sie Anliegen, Fragen, Themen, Ideen, dann kontaktieren Sie ungeniert die Sektionspräsidenten, die Geschäftsstelle oder kommen Sie direkt auf mich zu, was mich persönlich sehr freuen würde.
Gerne orientieren wir Sie nachstehend in verschiedenen Themen vertiefter über verschiedene aktuelle Themenbereiche bei Revierjagd Luzern.
Geschätzte Jägerinnen und Jäger, ich wünsche Ihnen ein kräftiges Weidmannsheil für die bevorstehende Gesellschaftsjagd. Geniessen Sie die kommenden Jagdtage und die Kameradschaft im Kreise Ihrer Jagdkameradinnen und Jagdkameraden.
Ihr Präsident
Peter Küenzi