Im Revier der Jagdgesellschaft Kriens Horw Schattenberg wurde die diesjährige Obmänner- und Jagdleiterversammlung durchgeführt. Nebst den verschiedenen Informationen, fand im Anschluss an die Versammlung ein Referat zum Thema „Rehkitzrettung mit Drohne“ statt.
Am 16. August 2021 trafen sich die Jagdverantwortlichen von Revierjagd Luzern (RJL), aus der Sektion Pilatus, zur Obmänner- und Jagdleiterversammlung. Der Präsident Martin Bättig, begrüsste die Obmänner sowie die Jagdleiter. Ganz speziell hiess er die erste Obfrau, Nadia Sigrist, vom Revier Meggen willkommen und bedankte sich bei allen für ihren wertvollen Einsatz während des ganzen Jahres.
Als Einstieg in die Versammlung stellte der Obmann vom Gastgeberrevier, Rolf Wanderon, voller Stolz das wunderbare Revier Kriens Horw Schattenberg vor. Anschliessend informierte Präsident Martin Bättig über Themen aus dem Kantonalvorstand von RJL. Es konnten Infos über Präsidiumswechsel bei RJL, neuer Leiter vom Fäälimärt (Thomas Emmenegger), Arbeitsgruppe Bikerlenkung / Information Waldentwicklungsplan (WEP), Jagdbetriebsvorschriften 21/22, Bejagung Feldhasen aus Jagdbetriebsvorschriften, Schnittstelle LAWA für Versicherungsnachweise und noch Einiges mehr, entnommen werden. Ebenfalls sei Revierjagd Luzern auch an der LUGA 2022 vertreten, für welche RJL auf die Hilfe der Jägerschaft angewiesen ist, fügte Martin Bättig hinzu.
Info LAWA, Abteilung Natur, Jagd und Fischerei
Abteilungsleiter Peter Ulmann gab Einblick in die laufenden Themen seitens des Kantons Luzern. „Als Auftrag des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD) hat der Kanton die Aufgabe, einen kantonalen Waldentwicklungsplan zu gestalten. Dazu konnten die Jagdreviere ihre Anregungen und Wünsche bei uns eingeben. Von den 122 Revieren sind stolze 81 Rückmeldungen beim LAWA eingegangen, welche nun bestmöglich in den Entwurf des WEP eingearbeitet werden“, versicherte Peter Ulmann. Im Herbst 2021 erfolgt dann die Stellungnahme durch die Verbände und im Frühling 2022 die öffentliche Stellungnahme. Zudem informierte Ulmann, wie die zweistufige Bestandeserfassung im Jagdportal aufgebaut ist. Zur Stufe eins gehören Zählung und Taxation im Referenzgebiet, in Stufe zwei sind Plausibilisierung, Hochrechnung und Schätzung auf das ganze Revier enthalten. Im Weiteren hielt er fest, dass die Abschusszahlen der Rotwildbestände erhöht werden. „Da der Rotwildbestand insbesondere im Pilatusgebiet weiter wächst, wurde die Abschussplanung neu auf 165 Tiere, statt den bisher 150 Tiere, angehoben“, begründete der Abteilungsleiter. Die aktuellen Rotwild-Abschusszahlen liegen, per Mitte August 2021, bei 23 Stück, wovon 11 männlich und 12 weiblich waren. Dies sei die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.
Abschussplanung Feldhase
Die Abschussplanung respektive das kantonale Jagdverbot des Feldhasen im Talgebiet, wurde an der Versammlung intensiv und kontrovers diskutiert. Peter Ulmann begründete die Argumente, wonach die Dienststelle für die Jagdbetriebsvorschriften 2021/22 so entschieden hat, nachdem der Verband seinen freiwilligen Jagdverzicht zurückgezogen hat. „Ebenfalls werden die ersten Weichenstellungen für die Neuverpachtung 2024 lanciert. Jagdreviere, die per Neuverpachtung Anpassungen der Reviergrenzen ins Auge fassen wollen, sollen jetzt bereits mit ihren Nachbarrevieren diese Bereinigungen thematisieren. Die Abteilung LAWA ist an der Erprobung der „Jafidata-App“ um in Zukunft die Statistik einfacher und direkt vor Ort zu erfassen. Die Luzerner Polizei und das ASTRA werden in naher Zukunft einen Kurs, für Jagdaufseher entlang der Autobahn, durchführen“, so Ulmann abschliessend.
Rehkitzrettung mit Drohne
Im Anschluss an die Versammlung fand ein Referat zum Thema „Rehkitzrettung mit Drohne“ statt. Die beiden Drohnenpiloten aus der Sektion Pilatus, Hansruedi Grüter und Markus Meyer, berichteten über ihre eigenen Praxiserfahrungen. Hansruedi Grüter aus dem Revier Ruswil Nord und Markus Meyer vom Revier Schwarzenberg Hinterberg haben beide im eigenen Revier bereits Rehkitze mittels Drohne gerettet. Unter der Leitung von Werner Huber standen die Drohnenpiloten Rede und Antwort, woraus bald entnommen werden konnte, dass sie mit der Rettung aus Kapazitätsgründen nicht mehr allen Anfragen Folge leisten können. Weiter konnte man erfahren, dass die Anschaffung einer Drohne – je nach Ausführungsvariante – zwischen 5‘500 und 6‘000 Franken beträgt und der Pilot für eine allfällige Versicherungsdeckung privat aufkommen muss. Zudem wäre eine Ausbildung zur Rehkitzrettung mit Drohne möglich, jedoch sei es auch sehr gut alleine lernbar. „Man muss sich im Voraus bewusst sein, dass man als Drohnenpilot während der Saison grossen Aufwand betreiben muss, da ab 3 Uhr morgens mit den Flügen gestartet wird“, betonte Markus Meyer. Im Revier Ruswil Nord können mit zwei Drohnen zirka 90% der Fläche abgesucht werden, dabei ist die Zusammenarbeit mit den Landwirten von wichtiger Bedeutung“, hielt Hansruedi Grüter festI. m Kanton Luzern wird vom LAWA ein einmaliger Beitrag von 500 Franken an die Ausbildung zum Drohnenpiloten finanziert, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind.